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Wasser als Nahrungsmittel

Wenn wir uns im Getränkemarkt umsehen, sind wir erstaunt, welche Vielfalt an Wassersorten angeboten wird. In Glasflaschen, in PET-Flaschen, billig und teuer, groß und klein. Welches Wasser soll man nehmen? Ist teures Wasser besser als billiges? Soll man einer bekannten Marke mehr trauen, als einer unbekannten? Und warum gibt es überhaupt so viele Wassersorten?

Viele Wassersorten – Was sind die Unterschiede

Im Grunde genommen können wir 5 Wassersorten unterscheiden.

1. Quellwasser
2. Natürliches Mineralwasser
3. Natürliches Heilwasser
4. Tafelwasser
5. Leitungswasser (Trinkwasser)

Für diese 5 Wasserarten hat der Gesetzgeber ganz bestimmte Eigenschaften und Voraussetzungen vorgegeben. Schauen wir uns diese Unterschiede einmal genauer an.

Quellwasser

Darunter versteht man ein Wasser, welches eine Herkunft hat, die unterirdisch ist. Kommt das Quellwasser ohne Fördertechnik an die Oberfläche, bezeichnet man diese als „Artesische Quelle“. Der Gesetzgeber sagt zu Quellwasser lediglich, dass Mineralstoffe oder Spurenelemente enthalten sein können, aber nicht müssen. Aus diesem Grunde wird der Begriff in der Regel für Wasser benutzt, welche mineralarm sind. Sie müssen „natürlich rein“ sein, dürfen nicht aufbereitet werden und müssen direkt vor Ort abgefüllt werden. Quellwasser muss aber auf jeden Fall den gesetzlichen Anforderungen der Mineral- und Tafelwasser-Verordnung (MTV) entsprechen.

Natürliches Mineralwasser

Unter natürlichem Mineralwasser versteht man ein Wasser, welches bestimmte Mengen an verschiedenen Mineralien und Spurenelementen hat. Eine Besonderheit ist, dass dieses Wasser am Quellort direkt abgefüllt werden muß. Das bedeutet, es wird gefördert, auf Mineralgehalt und Keimfreiheit überprüft und dann direkt in Flaschen abgefüllt. Da dieses Wasser mineral- und Spurenelemente reich ist, gibt es dazu einiges zu beachten. Natürliche Mineralwasser führen dem Menschen wertvolle Substanzen zu. Aber in unterschiedlicher Höhe. Deswegen sollte man sich zunächst einmal die Zusammensetzung, die auf jeder Flasche aufgebracht ist, genau anschauen. Es sind nur einige wenige Dinge, die man beachten muss. Denn nicht jedes Mineralwasser ist für jeden Menschen geeignet. Doch darüber werden wir in einem späteren Artikel sprechen. Natürliches Mineralwasser mit einem eigenen Kohlendioxidgehalt von über 250 mg/Liter dürfen zusätzlich noch als „Säuerling“ oder als „Sauerbrunnen“ bezeichnet werden. Kommt das Wasser unter natürlichem Kohlendioxyd-Druck aus dem Boden, kann es, gegebenenfalls in Verbindung mit dem Quellnamen, als Sprudel bezeichnet werden. Auch zu der Bezeichnung Sprudel oder auch Selters werden wir noch einmal gesondert zurückkommen.

Natürliches Heilwasser

Dieses Wasser entspricht weitestgehend den Kriterien für natürliche Mineralwasser. Hinzu kommt aber noch, dass es eine in Studien belegte Heilwirkung nachgewiesen haben muss. Es muss weiterhin eine amtliche Zulassung als Heilwasser haben. Heilwasser hat in Deutschland nach §2 Abs. 1 Arzneimittelgesetz (AMG) den Status eines Arzneimittels. Das bedeutet, es sind im Heilwasser Substanzen enthalten, die eine arzneiliche Wirkung auf den Organismus haben. Diese Wasser dürfen nicht von jedem Menschen getrunken werden, auch wenn sie als arzneilich wirksame Spezifität in jedem Supermarkt und Getränkeladen frei verkäuflich sind. Hier ist der Verbraucher in eine Eigenverantwortung genommen. Bei Heilwassern muss deshalb auch immer aufgeführt sein, in welchen Fällen es nicht getrunken werden sollte.

Tafelwasser

Dieses kann aus beliebigen Wassern verschiedener Herkunft zusammengemischt werden, es kann Zusatzstoffe enthalten, die in der MTV aufgeführt sind. Es kann Leitungswasser aufbereitet, oder entsalztes Meerwasser verwendet werden. Der Geschmack von Tafelwasser kann so gesteuert werden, dass es unabhängig vom Abfüllort immer gleich schmeckt. Vielfach wird das verwendete Wasser völlig entmineralisiert und dann wieder mit genau definierten Substanzen versetzt.

Leitungswasser (Trinkwasser)

Dieses Wasser wird auch als Trinkwasser bezeichnet und ist durch die Trinkwasserverordnung genau definiert. In vielen Bereichen wird durch die Wasserleitungen kein Trinkwasser geleitet, sondern Brauchwasser. Dieses muss dann an der Entnahmestelle auch so bezeichnet werden. Die Qualität des Trinkwassers ist sehr unterschiedlich und hängt vielfach mit der Aufbereitung zusammen und auch mit der Qualität der Wasserleitungen. Vor allem wenn es sich um ältere Wasserrohre handelt oder wenn das Wasser eine bestimmte Zeit nicht geflossen ist (Urlaubszeiten u.a.) kann es zu einer Verkeimung kommen.

Wasser – unser Hauptlebensmittel

Sie sehen, über Wasser kann man viel berichten. Wasser ist nicht gleich Wasser. Wasser ist für jeden Menschen lebensnotwendig. Über alle Aspekte des Wassers in seiner gesamten Vielfalt werden wir uns noch weiter unterhalten. Auch über Wasser in verschiedenen Regionen der Welt. Aber auch die negativen Seiten der „Wasser-Spekulanten“ müssen unbedingt besprochen werden, da diese ihre Fühler auch schon nach Mitteleuropa ausstrecken und damit uns direkt betreffen.

 

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