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In dieser Rubrik werden wir uns mit den unterschiedlichen Facetten der Homöopathie, ihrer Wirkungen und auch den verschiedenen Erklärungsmodellen befassen. Dabei werden wir in zahlreichen Blogposts fast die gesamte Bandbreite darstellen, aber auch sehr in die Tiefe des Verständnisses zur Homöopathie eintauchen und so manches Vorurteil beseitigen. Bleiben Sie dran!

Immer wieder wird darüber diskutiert, ob die Homöopathie zu den Naturheilverfahren gehört. Das kann ganz eindeutig verneint werden. In der Naturheilkunde werden natürliche Verfahren angewendet, um die Heilung einzuleiten und zu optimieren. In der Homöopathie werden keine natürlichen Verfahren angewendet, vielmehr werden Arzneimittel verwendet, die auf eine ganz bestimmte Art und Weise hergestellt werden. Dabei kann es sich um natürliche pflanzliche Ausgangsmaterialien handeln, es können aber auch künstliche und in hoher Konzentration sogar sehr giftige Substanzen eingesetzt werden.
 

Also ganz klar:
Naturheilkunde und Homöopathie sind zwei Paar Stiefel!

 

Homöopathie

 
Die Homöopathie wird in der Medizin sehr unterschiedlich diskutiert. Von totaler Begeisterung bis hin zu totaler Ablehnung stehen sich die Meinungen der Ärzte zum Teil unversöhnlich gegenüber.

Doch was ist nun dran an der Homöopathie? Klar ist, dass sie hilft. Unklar ist, wie sie hilft. Um das Besondere an der Homöopathie zu verstehen, muß man sich einmal anschauen, wie die Homöopathie entstanden ist und wie sie sich weiter entwickelt hat.

 

Die Homöopathie im klassischen Altertum

 
Wie jetzt? Wurde die Homöopathie also nicht von Samuel Hahnemann entdeckt? Ja und Nein. Bereits in den alten medizinischen Schriften des Altertums wurden drei Therapieprinzipien dargestellt:

1. Das Aequalia-Prinzip
2. Das Contraria-Prinzip
3. Das Similia-Prinzip

Alle Formen wurden auch schon von Hippokrates von Kos dargestellt.

 

Die Wiederentdeckung der Homöopathie

 
Samuel Hahnemann hat also die Homöopathie nicht erfunden, er hat sie aber neu entdeckt und systematisiert. In einer Zeit, in der Krankheiten mit Erbrechen, Einläufen und Aderlässen behandelt wurden, hat er erstmals eine Arzneimittellehre und ein Arzneibuch geschaffen, welches die bekannten Arzneimittel systematisch aufgeführt hat. Sein Verdienst war es auch, die barbarischen Therapieverfahren seiner Zeit anzuprangern. Er vertrat die Meinung, dass statt dieser brachialen Methoden vielmehr sanfte und schonende Verfahren zu verwenden seien. Dies wäre dem Organismus des Menschen zuträglicher, als ihn fast zu Tode zu therapieren. Aus diesen Vorstellungen haben sich verschiedene homöopathische Richtungen entwickelt:

• Einzelmittelhomöopathie
• Komplexmittelhomöopathie
• Isopathie
• Spagyrik
• U.a.m.

 

Homöopathie mit Einzelmitteln

 
Diese Form wird in der Homöopathie als der „Königsweg“ angesehen. Die eingefleischten Jünger Hahnemanns erkennen nur die Einzelmittel-Homöopathie als die echte und einzig wahre Form an. So hat sie Hahnemann dargestellt und so hat sie auch noch heute Anwendung zu finden. Hahnemann erklärte auch, dass in jedem Falle einer Erkrankung nur das eine zutreffende Arzneimittel in der richtigen Potenz benötigt wird. Und alles wird gut.

Dass dies natürlich selbst bei den erfahrensten Therapeuten nicht immer gelingt, ist offensichtlich. Es ist für jeden Behandler ein wunderbares erhabenes Erlebnis, ein komplexes Krankheitsgeschehen durch eine einmalige Gabe eines einzelnen Mittels rasch und dauerhaft verschwinden zu sehen. Dieses Phänomen habe ich in meinem ganzen ärztlichen Leben nur drei Mal erleben dürfen.

 

Homöopathie mit Komplexmitteln

 
Die Therapie mit homöopathischen Einzelmitteln ist schwer und bedarf einer riesigen Erfahrung. Aber auch sehr viel Fein- und Fingerspitzengefühl. Um die Therapie mit homöopathischen Mitteln zu vereinfachen, hat man die Komplexmittel entwickelt. Dies sind ebenfalls homöopathisch hergestellte Arzneimittel, allerdings wesentlich einfacher zu handhaben.

Bei der Entwicklung der Komplexmittel hat man verschiedene Arzneimittel gemischt, die in ihren Arzneimittelbildern (darauf kommen wir in einem anderen Artikel zu sprechen) große Überschneidungen bei ganz bestimmten Symptomen zeigen. Sie ergänzen sich in der Behandlung eines Symptomenbildes aus unterschiedlicher Richtung. Die Gefahr, das falsche Arzneimittel zu erwischen, ist wesentlich geringer und auch für Laien besser verständlich, da homöopathische Komplexmittel indikationsbezogen eingesetzt werden.

 

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